Mittelgroße Probleme

Ich weiß jetzt endlich wo das Problem liegt, es sind die mittelgroßen Probleme.

Die kleinen Probleme sind es jedenfalls nicht, die sind meistens lösbar und das fühlt sich gut an. Da habe ich nicht nur etwas beendet, sondern auch noch mir selbst oder jemand anderem geholfen.

Auch die großen Probleme sind kein eigentliches Problem. Natürlich lassen sie sich nicht so leicht aus der Welt schaffen wie das bei den kleinen Problemen möglich ist. Aber sie sind erträglich weil sie eben groß und wichtig sind.

Und  wenn es nur in winzigen Schritten vorwärts geht  oder die Lösung überhaupt  nicht näherkommt, sondern sich ständig weiter entfernt? Auch dann sind die großen Probleme den Schweiß der Edlen wert, und damit natürlich auch den meinigen. Immerhin sind sie wichtig.

Nein, das Problem liegt genau dazwischen, bei der Vielzahl der Dinge, die zu schwer sind um sie schnell zu lösen und zu unwichtig um lange daran zu arbeiten. Blöderweise fällt die Mehrzahl der Probleme mit denen ich meine Zeit verbringe genau in diese Kategorie.

Jetzt wird gnadenlos sortiert, kleine möglichst lösen, große bewusst bearbeiten und mittelgroße eben einfach ignorieren. Probieren Sie es mal aus!

Ja ich kann sie schon hören, die Bedenkenträger: Was für Dich kein großes Problem ist kann für andere eines sein! Morgen kann das schon ganz anders aussehen! Gibt es nicht Grenzfälle zwischen den Kategorien? Kleine Probleme kannst Du auch nicht immer lösen!

Endlos wird die Liste der Einwände weitergehen. Und ich kann es nicht verleugnen. Ausnahmsweise haben sie recht die Nörgler: All dies sind in der Tat Probleme, echte Probleme, und zwar mittelgroß.